Fledermausquartier

Als eher ungewöhnliche Aufgabe wurde hier ein Winterquartier für Fledermäuse geplant und umgesetzt. Ungewöhnlich war auch der Ablauf. Üblicherweise fangen Menschen an, das geplante Bauwerk nach Fertigstellung in Besitz zu nehmen und zu beleben. Hier soll sich der Mensch extra herausnehmen. Es handelt sich um einen Ersatzneubau als artenschutzrechtliche Maßnahme. Besichtigen kann man das Innere des Quartieres nicht. Das Vorhaben dient ausschließlich der Beherbergung geschützter Fledermausarten und wird nicht von Menschen, außer im Rahmen eines Monitoring, betreten. Den vorgesehenen Bewohnern steht eine Grundfläche von etwa 130 m² mit lichten Raumhöhen von 2,20 bis 2,70 m zur Verfügung. Da es unterschiedliche Arten von Fledermäusen gibt und manche es eher feucht, andere eher trocken mögen, gibt es auch zwei Bereiche, die auf natürlich Weise diesen Anforderungen gerecht werden. Das Bauwerk kommt vollständig ohne haustechnische Anlagen aus. Regenwasser wird so abgeleitet, dass der Feuchtbereich auch feucht bleibt und der andere trocken. Aufgrund der Anforderungen an die Frostsicherheit steckt das Bauwerk in der Erde und ist nur am Kontrollzugang und an den Einflugsöffnungen zu erkennen. Die Einflüge für die beiden Bereiche sind prädatorensicher hergestellt und auch für Schaulustige nicht erreichbar. Am Symbolismus an der Eingangswand ist zu erkennen, worum es sich bei dem ungewöhnlichen Bauwerk eigentlich handelt.